Menigokokken A, B, C, W135, Y
Meningokokken sind bekapselte Bakterien, die bis zu 24% der Bevölkerung in ihrer Mundflora mit sich herumtragen. Es gibt 12 verschiedene Untergruppen, die mit Buchstaben benannt werden (z.B. A, B, C, W135, Y, X). Diese können besonders bei Säuglingen, Kleinkindern, aber auch bei Jugendlichen invasive Erkrankungen hervorrufen, so dass selbst hochdosierte Antibiotika nicht mehr helfen können.
Bisher gab es nur einen Impfstoff gegen Meningitis C, den die Kinder einmalig nach dem 1. Lebensjahr bekamen. Durch diese Impfung sind die Erkrankung und auch die Bakterien in Deutschland fast verschwunden. Inzwischen ist auch ein Impfstoff gegen Meningokokken der Subgruppen A, C, W135 und Y verfügbar, der für Auslandsreisen nach Asien, Afrika, Arabien und Nordamerika empfohlen wird. Meningitis-B-Erkrankungen sind in Mitteleuropa mit einem Anteil von rund 66% weitaus häufiger als Meningitis-C-Erkrankungen. Deshalb ist es ein großer Fortschritt, auch gegen diesen Erreger inzwischen eine Impfung anbieten zu können.
Meningokokken-B Impfung
Im Gegensatz zu vielen anderen europäischen und außereuropäischen Ländern stellt die Meningokokken-B-Impfung in Deutschland noch keine allgemeine Kassenleistung dar. Wenn Sie oder Ihr Kind jedoch eine Reise in ein Land planen, in dem die Meningitis-B-Impfung einen Teil der offiziell empfohlenen Impfleistungen entspricht, oder aber ein besonderes Risikoprofil aufweisen/aufweist, übernehmen viele Krankenkassen die Kosten der Meningitis-B-Impfung nach vorheriger Beantragung als Reise- oder Indikationsimpfung bzw. Zusatzleistung.
Es lohnt sich, diesbezüglich aktiv auf die Krankenkasse zuzugehen, da eine Impfdosis rund 110€ kostet und bis zur vollständigen Immunisierung in Abhängigkeit vom jeweiligen Lebensalter zwischen 2 und 3 Impfdosen erforderlich sind. Bitte fragen Sie also vorab bei Ihrer Krankenkasse nach, ob eine Kostenrückerstattung möglich ist.
Der Meningokokken-B-Impfstoff kann prinzipiell schon ab der sechsten Lebenswoche appliziert werden; sollte aber nicht unbedingt mit der Schluckimpfung gegen Rotaviren kombiniert werden.
Unsere Empfehlung: Die Impfung kann auch im 2. Lebenshalbjahr (4 Wochen nach der Vorsorgeuntersuchung U5) verabreicht werden und erfordert dann drei Impfdosen. Ältere Kinder bzw. Jugendliche jenseits des 2ten Lebensjahres brauchen insgesamt nur 2 Impfungen.