Der Neurodermitis liegt eine unterschiedlich stark ausgeprägte Strukturstörung der Hautbarriere zugrunde, die einerseits zu einem vermehrten Feuchtigkeitsverlust der Haut führt und andererseits das Risiko des Eindringens von Viren, Bakterien, Pilzen und Fremdstoffen in die Haut steigert. Eine akute Verschlechterung der Hautsituation kann durch alle erdenklichen körperlichen und seelischen Stressfaktoren getriggert werden; hinzu kommen äußere Einflüsse durch mechanische, klimatische und antigene Reizungen. Wir versuchen, unseren kleinen PatientInnen und deren Eltern Tipps und Verhaltensempfehlungen mit auf den Weg zu geben, damit es zu keinen wiederkehrenden Neurodermitis-Schüben kommt und die Anwendung immunsuppressiver Medikamente möglichst überflüssig wird.
Großen Stellenwert hat in diesem Zusammenhang die problemorientierte Beratung zur Optimierung der Haut-Basispflege bzw. deren Eskalation im Falle einer akuten Verschlechterung des Hautzustandes mit Hilfe von Immunsuppressiva (Cortison, Tacrolimus, Pimecrolimus) . Mit Hilfe verschiedener Allergietests (Prickhauttest, RAST-Blutserologie-Testung) können darüber hinaus mögliche allergene Auslöser oder Triggerfaktoren identifiziert und damit adressiert werden.
Zur Objektivierung des aktuellen Haut-Befundes und zur Ermöglichung der Vergleichbarkeit eines Langzeitverlaufes dokumentieren wir schwere Verläufe mit Hilfe des SCORAD (Scoring-Methode zur Schweregradbestimmung des Neurodermitis-Befalls bezogen auf die gesamte Körperoberfläche: SCORAD.jpg (1101×1815) (gpau.de)